IMG 20200712 133932

Vor einiger Zeit konnte ich durch einen glücklichen Zufall an 2 Rümpfe für ein 22er kommen. Die Form dazu hat Uwe Falkenstein. Ich hatte vor Jahren schon mal eines der ersten 22er gebaut und auch schon darüber berichtet. Das Boot landete dann nach einiger Zeit bei einem Käufer der durch Martin Baumgärtner vermittelt wurde. Martin hatte zwischendurch Gelegenheit das Boot zu fahren und war von seinen Fahreigenschaften beeindruckt. Leider war es nicht seins, aber das heisst ja nicht, dass es immer so bleiben muss.
Nachdem ich den ersten der beiden Rümpfe bekommen hatte, wurde auch schnell mit dem Bau begonnen. Von meinem ersten Bau hatte ich noch alle Zeichnungen, somit konnten alle notwendigen Frästeile (und auch direkt die vom zweiten Boot) auf einen Rutsch gefräst werden.

IMG 20191103 163557

Der dünn laminierte Rumpf wurde wie üblich mit Sekundenkleber zusammengepunktet und an den Nahtstellen verstärkt.

IMG 20190903 175352IMG 20190903 175422

Dann habe ich ein vorbereitetes Zwischendeck aus 1.5mm GFK eingezogen und alles zusammen von innen auslaminiert. So etsteht quasi ein einteiliger Druckkörper im Boot. Als Verschluss wurde wie auch beim ersten Boot auf einen 100mm Bajonettverschluss von Norbert Brüggen zurück gegriffen. Der hatte sich beim ersten Boot bewährt, warum sollte man das ändern? Im Bajonettverschluss wurden wieder 4 Aluklötzchen eingearbeitet an denen später das Technikgerüst hängt. Der Lochkreis ergab sich aus den Abmessungen des Tauchtanks und dem damals dazu konstruierten Haltespant an dem der Tauchtank hängt. Damit alles gut und winklig ausgerichtet ist wurden Schablonen konstruiert die mit dem Haltespant verbunden werden und somit für die Winkligkeit sorgen. Am Haltespant für den Bajonett wurden ebenfalls wieder kleine Ohren drangezeichnet mit denen später der Spant auf der Arbeitsplatte waagerecht ausgerichtet wird. Bilder sagen da mehr als tausend Worte.

IMG 20191104 164530IMG 20191105 210043

So konnte der Bajonettverschluss mit den deinen zugehörgen Spanten perfekt und im richtigen Winkel zueinander verbunden werden.
Wie auch im ersten Boot spielt sich alles im Technikgerüst und im Heck ab. Der Bug dient nur zur Ballastaufnahme und ist ansonsten völlig leer.

IMG 20191207 152437

Das Technikgerüst besteht aus einigen, mit einander verbundenen Platinen welche die Elektronik tragen. Verbaut ist ein einfacher Tiefenregler von Canditt, hier noch mit Alkoholinklinometer. Es sollte später die Möglichkeit gegeben sein das Inklinometer bei Rückwärtsfahrt mit einem Relais umzupolen.
Im 22er hatte sich ein LiFePo4 Akkupack aus 3s2p bewährt. Dieser besteht aus 2 Einzelpacks damit die Zellen platzsparend im Kiel des Hecks untergebracht werden. Ein bisschen Fummelei war dennoch nötig, die Zellen liegen genau im Weg bei der Verlegung des Wasseranschlusses vom Tauchtank. Der blaue Festschlauch ist nicht ewig haltbar, den bis in den Heckspant zu verlegen wäre dumm. Ich habe das Problem gelöst indem ich ein Stück Messingrohr in den tiefsten Punkt des Heckspants geklebt habe bevor ich es durch zärtliches Biegen in Form brachte. Der letzte Zentimeter ist dann wieder Festoschlauch, der kann dann im Reparaturfall auch besser ausgetauscht werden.
Eine proportionale Tauchtanksteuerung von MoMo ist schon obligatorisch. Der dazugehörige Tauchtank hat eine Zylinderlänge von 17cm, was bei meinen Tanks einer Füllmenge von ca. 500ml entspricht. Als kleine Neuerung habe ich eine Ballastverschiebung eingebaut.

IMG 20200712 111750IMG 20200712 111818IMG 20200712 111850IMG 20200712 111923

Ein kleines Bleigewicht wurde vom Hauptballast abgezwackt und auf zwei Röhrchen geklebt die sich auf den Technikgerüst hin und her schieben lassen. Die Materialpaarung ist mit Alu/Alu zwar nicht die beste, aber das ist hier zu vernachlässigen. Verschoben wird das Blei über einen Getriebemotor mit angeflanschtem M4 Gewinde, den man im Internet preiswert bekommt. Eine M4 Mutter ist in einem kleinen Druckteil gelagert, das einfach aufs Blei geklebt wurde.

IMG 20200712 111936

Anfangs hatte ich noch Endschalter dran, das hat sich aber nicht bewährt, da man die Position des Bleis nicht weiss und so das Blei unabsichtlich verfahren werden kann. Ich habe recht schnell ein Linearpoti eingebaut und ein altes Servo geschlachtet. Die so gewonnene Elektronik wurde um zwei Potis erweitert, welche in Reihe zum Linearpoti liegen.

IMG 20200712 112002

So kann ich die Endstellungen einstellen, funktioniert hervorragend. Einzig den Getriebemotor werde ich beim nächsten Mal um den Faktor 3 schneller nehmen. Da hab ich mich bei der Berechnung doch wohl irgendwo vertan...
Der Antriebsmotor ist wieder ein Quadrokoptermotor mit grossem Durchmesser bei kurzer Baulänge. Hier wurde die originale kurze Welle entfernt und stattdessen die Propellerwelle eingesetzt sodass auf eine Kupplung verzichtet werden konnte.

IMG 20191106 141724IMG 20191106 141800

Wie im Spook hab ich auch hier das Gehäuse für den Simmerring mit dem 3D Drucker gedreht. Werde ich in Zukunft nicht mehr so machen, aber nur weil das PLA halt keine Hitze verträgt und ich später beim Zusammenbau immer mal wieder mit der Heissluftpistole ran muss.

IMG 20191103 150223

Da muss ich halt jetzt immer aufpassen, dass ich das Simmerringgehäuse nicht überhitze sodass es sich verzieht. Als Fahrregler habe ich ein etwas betagtes Modell von Hobbyking benutzt, welches noch mit der SimonK Software geflasht wurde. Ist zwar absolut funktional, macht aufgrund der niedrigeren Taktfrequenz aber unschöne Geräusche.

IMG 20191201 132246

Die neuen BLHeli_32 Regler sind da etwas besser und auch viel kleiner, aber das ältere Zeugs muss ja auch mal aufgebraucht werden und das heisst ja auch nicht das die schlecht sind. Auf der anderen Seite des Technikgerüstes ist unter einer Abdeckung auf einer Lochrasterplatine das BEC und der magnetische Ein/Ausschalter untergebracht.

IMG 20200712 221420

Beide Baugruppen habe ich hier schon beschrieben und sind sehr zuverlässig. Die Abdeckung aus gebogenem dünnen GFK Material dient als Spritzwasserschutz damit beim aufmachen des Bootes kein Wasser vom Bajonettverschluss auf die Platinen tropfen kann. Als letzte Elektronikkomponente ist noch eine kleine Spannungswächterplatine verbaut die über eine weisse 5mm LED den Spannungzustand der LiFePo4 Akkus anzeigt. Bei einer Spannung unter 7,5V beginnt die LED zu leuchten und zeigt somit Unterspannung an. Auch über diese äusserst sinnvolle Elektronik aus 3 Bauteilen wurde bereits berichtet.

Es sind auch wieder ein paar Druckteile als Details zum Einsatz gekommen.

deckelIMG 20200712 112419IMG 20200705 WA0004

Diesmal sind die Teile aus Resin gedruckt. Die Ergebnisse werden immer besser. Es gibt zwar noch hier und da ein paar Macken, denn es unterscheidet sich doch in ein paar Punkten vom drucken mit PLA, aber man lernt aus jedem Fehler. Meine Hauptfehler bestehen noch in der ungenügenden Abstützung der Bauteile. So ist die Unterseite des heckseitigen Torpedorohrdeckels nicht flach wie es sein sollte, sondern konvex. Auch fehlt dem Schnorchelkopf der runde Kugelschwimmer. Ist jetzt nicht die Tragik, weil der Deckel eingeklebt und der Schnorchel eh nur von oben durch den Turm zu sehen ist, aber es geht besser. Beim nächsten Mal.

IMG 20191201 132304IMG 20191201 132314

Die Ruder sind auch noch handgefeilt, das war wohl auch das letzte Mal. Massives GFK ist mir an der Stelle noch lieber, aber im Schadensfall sind die schnell neu gemacht.

Fehlt zum guten Schluss nur noch ein paar Spritzer Farbe. Meine bisherigen Boote, auch wenn mir immer unterstellt wird, dass ich die nie lackiere (FRECHHEIT!!) habe ich mit Airbrush und Createx Wasserfarben lackiert. Leider gibt meine Airbrush so langsam den Geist auf und somit habe ich zur Abwechslung Spraydosen bestellt. Das Unterwasserschiff wird mit RAL7031 lackiert, das Überwasserschiff mit RAL7042 und ab Deck wird alles in RAL7040 erstrahlen.

Und was hat das nun alles mit Martin zu tun? Nun ja, das Boot war noch lange nicht fertig, da hab ich ihm das geschenkt. Ab und an mach ich sowas für gute Freunde. Man muss nicht immer alles für Geld machen...

IMG 20191120 204159IMG 20191120 204528IMG 20191201 132221IMG 20191207 152448IMG 20191201 132229IMG 20191201 132353IMG 20191201 132334IMG 20200510 121859IMG 20200712 133728

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.