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Vor einiger Zeit habe ich mit dem Neubau eines Bibers begonnen. Dieser Biber war der letzte von 2 Rümpfen, die ich mal aus einer Form gezogen hatte und die jahrelang völlig vergessen bei anderen Formen auf dem Speicher lagen. Dieser Rumpf war beim laminieren an einigen Stellen nicht so 100%ig gelungen, was vermutlich auch der Grund dafür war, das ich den nicht mehr auf dem Schirm hatte. Naja, in der Zwischenzeit haben Ralf und ich eine neue Form für Biberrümpfe erstellt, es wird also keine Nachschubsorgen mehr geben.
Aber zurück zu Martins Biber. Warum wieder ein Boot für Martin? Nun, es ist quasi die Bezahlung für einen recht performanten Rechner, dem er mir vor einiger Zeit überlassen hat. Mein alter Rechner hatte dringend ein Hardwareupgrade nötig, sodass sich hier eine Win/Win Situation ergab. Also ran an die Buletten.
Nachdem die Rumpfhälften wie üblich zusammengeklebt, an den originalen Trennstellen auseinandergeschnitten und anschließend auslaminiert war, konnten mit Technikgerüst und Steckverschluss begonnen werden. Hier zeigte sich dann auch, dass der alte Steckverschluss dringen Überarbeitung bedarf um das Boot später besser auszurichten. Die bei mir üblichen angeformten Ohren fehlen noch völlig, sodass das winklige ausrichten auf einer ebenen Platte schwierig wird. Der runde Rumpf mit den seitlichen Aussparungen für die beiden Torpedos liegt nicht gerade eigenstabil auf dem Tisch. Naja, das war bestimmt nicht der letzte Biber... Alles Andere wurde fürs Erste genau so aufgebaut wie der erste Biber von 2008.

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Als nicht die dümmste Idee hatte sich damals der Ein/Ausschalter erwiesen, der aus einem simplen Mikroschalter bestand, der durch das zusammenschrauben des Bootes betätigt wurde. Kostet fast nix und funktioniert wunderbar. Allerdings musste ich feststellen, dass mir genau die gleichen Dinge wie 2008 auf den Sack gingen. Besonders hervor zu heben wäre da die Anlenkung der Ruder und die Lage der Servos im Boot. Bisher hatte ich die immer mit auf die Trägerplatte des Technikgerüstes geschraubt. Da die im eingebauten Zustand hinten im Heck lagen kam man wegen dem Tauchtank kaum an die Dinger ran. Ging bisher immer irgendwie, jetzt beschloss ich allerdings die anders anzuordnen. Um die Anlenkstangen so gerade wie möglich zu halten mussten die Servos im Heck unter die Decke und an eine Seitenwand montieren. Nun konnten die Gestänge in aller Ruhe eingestellt werden, ein echter Gewinn.

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Die Servokabel habe ich zusammen mit dem Fahrreglerkabel auf einen 8pol Multiplexstecker gelegt. Der Fahrregler ist natürlich ein BL Heli-32. Als Motor habe ich ein Roxxy Clone genommen. Vermutlich ist der eh aus der gleichen Fabrik und nur in ein anderes Farbbad gefallen. Die elektrischen Daten sind zumindest identisch. Nur der Preis hat sich weniger als halbiert. Der Motor ist über eine Kupplung mit der Welle verbunden. Das dazugehörige Stevenrohr ist sehr kurz und natürlich mit Simmerring und Kugellager versehen. Ein weiterer Dorn im Auge war bisher der Anschlussschlauch des Tauchtanks. Dieser bestand bisher immer au seinem Stück Festoschlauch und ging hinten ins Heckschott über ein Messingrohr nach draußen. Mit leichter Überlänge wurde der Schlauch bisher mit dem Stecknippel am Tank verbunden, sodass sich beim zusammenschieben von Heck und Technikgerüst mehr oder weniger eine Schlaufe ergab die sich irgendwohin wegschob. Dummerweise ist der Festoschlauch recht starr, das musste weg. Bei diesem Boot habe ich im Baumarkt etwas Aquariumsschlauch besorgt, der über einen Stecknippel seitlich an der Bordwand nach draußen führt. Das Ganze ist nun wesentlich flexibler, dennoch habe ich in den PVC Schlauch eine Edelstahl Spiralfeder eingeschoben, sodass hier nichts mehr knicken kann.

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Für die Tauchtankansteuerung habe ich eine einfache Elektronik auf PICAXE Basis entworfen. Sie beinhaltet einen einfachen Zweikanalschalter mit Failsafe und eine Unterspannungserkennung. Diese ist von den Parametern her hart auf die verbauten LiPo Zellen eingestellt.
Die Tauchtankelektronik zum Biber findet sich hier.

Bei den alten Bibern haben wir immer Resintürme benutzt. Die waren zwar ok, mussten aber aufwändig nachbearbeitet werden. Das Resin wurde in einer Silikonform von Hand getaumelt und erstarrte zu einem bestimmten Zeitpunkt, leider meist nie dort wo man es braucht. Ok, ich bin da kein Profi drin. Vermutlich liegts da einfach nur an mangelnder Kompetenz. Es gab auch einige Details auf dem Turm die einfach nicht stimmig aussahen und daher weg mussten. Zum Beispiel waren die Rahmen um die Fenster herum viel zu dick, die Nietenschürze passte nicht zur Rundung des Druckkörpers und das Turmluk war nicht stimmig und musst jedesmal nachbearbeitet werden. Egal, was anderes musste her. Ich habe mich daher des guten alten CAD bedient und einen Turm gezeichnet. Diesen habe ich dann gedruckt und ein viel besseres Ergebnis bekommen mit bedeutend weniger Nacharbeit.

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Ok, die ersten Türme hab ich entsorgt, aber nach ein paar Verbesserungen sind die nun richtig gut. Für die Abdeckungen der Fenster habe ich separate Rahmen gedruckt, die mit einer Scheibe aus kleingeschnittener PET Sprudelflasche und ein paar Nieten aus kleinen Messingnägeln richtig gut aussehen. 

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Als nächstes standen die Torpedoablaufschienen auf dem Programm. Die sind bei mir aus Messing gemacht und zweiteilig. Eigentlich sollten die 55cm lang sein, aber ich begnüge mich mit 50cm um nicht zuviel Verschnitt zu haben. Es ist ein 5x5mm U-Profil, welches an der gleichen Stelle getrennt ist wie der Rumpf im hinteren Bereich. Zur Stabilisierung nach dem Zusammenstecken habe ich an der Trennstelle noch eine Führung aus Messingrohr und Edelstahlstift eingebaut. Die Schiene ist mit kleinen gebogenen Messingstreifen am Rumpf befestigt. Zusätzlich gibts zur Klebung noch eine Nietenattrappe aus Messing dazu. Eigentlich hält das ganz gut, tat es zumindest in der Vergangenheit immer. Später wird der Torpedo mit kleinen M2 Schrauben an der Schiene befestigt. Als vorerst letzten Bauschritt gibt es auch noch eine Auspuffattrappe.

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Diese verläuft vom Heckteil bis in den Turm und besteht aus einem winklig zusammengelöteten Messingrohr. An der Lötstelle sind von innen zusätzlich noch in Harz getränkte Glasfaserrovings eingeschoben worden die diese Stelle etwas stabilisieren. Im Turm versteckt ist ein Dorn, auf welchen das Rohr beim zusammenstecken von Heck und Mittelteil drübergeschoben wird.

 

Erste Ausfahrt

Heute haben Ralf und ich die nächste Probefahrt mit dem Seehund zum Anlass genommen auch mal den Biber nass zu machen. Bisher war der nur in meinem Blumenkasten probetauchen, jetzt sollte es Ernst werden. Das Boot war an mehreren Stellen undicht, und zwar so richtig! Dies wurde aber alles behoben und so wurde der Biber am Ende dicht und lag gut im Wasser. Fehlte nur noch die Probefahrt...

Bald gehts weiter

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