Vor einiger Zeit war ich wegen Umbau meines Capra auf brushless auf der Suche nach Motorritzel mit 4mm Bohrung, denn die Brushlessmotoren in meinem Besitz sind leider mit 4mm Welle ausgestattet. Eine Anfrage in einem Forum brachte trotz gebündeltem Schwarmwissen nur magere Ergebnisse zutage. Die einzige Alternative wäre gewesen, auf Motoren mit 5mm Welle umzusteigen, oder eine Welle auf 3,17mm abzuschleifen. Vielleicht hätte ich auch abdrehen können, aber eine Welle hatte ich noch nie abgeschliffen, und so hab ich mich mal unbekümmert ans Werk gemacht.

Der Delinquent ist eine 4mm Edelstahlwelle, die später in einen Roxxy 3535-12 eingebaut werden soll. Der Motor dreht ca 1500UpM/V, ein guter Mittelwert. Der Tausch der Welle ist kein Problem, mach ich bei meinen U-Boot Motoren wann immer es möglich und nötig ist. Knifflig kann schon mal die Madenschraube sein, die die Welle am Rotor fixiert. Oft ist die aus Hartkaugummi und nudelt bei der ersten Berührung mit einem Inbus Schraubendreher durch. Helfen kann hier ein kleiner Brenner, der direkt auf die Stelle gehalten wird. Ansonsten: ausbohren... Beim Roxxy hatte ich die Welle schon mal getauscht, war also kein Problem.

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Aber zurück zum schleifen. Zuerst habe ich einen Halter für einen recht betagten Proxxon Schleifer gebastelt. Ein bisschen Messing zerspant und daran, leider etwas schief, einen Halter für den Drehstahlhalter hartgelötet. Dem Proxxon hab ich durch Einsatz einer Spannzange noch das Schwingen abgewöhnt. Um den Schleifer zu fixieren wurden noch ein paar Schrauben in die Aufnahme gedreht.

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Nun wurde das Konstrukt in den Drehstahlhalter eingespannt und der Schleifer in Position gebracht.
Die 4mm Welle wurde nun mittels Spannzange ins Drehfutter eingespannt. Ein erster Testschliff war ziemlich Scheisse. Das lag vermutlich an falschen Schleifscheiben und ich habe nicht im Gegenlauf geschliffen. Nachdem ich mehrere verschiedene Schleifkörper ausprobiert hatte, konnte ich tatsächlich mit Silizium Karbid ein annehmbares Ergebnis erzielen. Die Zustellung waren immer nur wenige zehntel Millimeter oder weniger.

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Bei 3.2mm habe ich dann den Schleifstein gegen eine blaue Polierscheibe von Proxxon getauscht. Damit habe ich dann solange mit minimaler Zustellung poliert, bis das Ritzel ohne Spiel passte. Hierbei wurde immer wieder gemessen und probiert und gemessen und probiert.

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Nach erstaunlich kurzer Zeit war das Ergebnis auf Anhieb nicht zu verachten, wie man sieht. Es ist auf jeden Fall reproduktionsfähig und dauert nicht lange. Ich kann jetzt mit verschiedene Motoren probieren und brauche mir keinen Kopf mehr wegen Ritzel zu machen.

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